Freitag, 13. April 2012

18 an einem 13.

Und schon wieder geht die Lovestory weiter. Nachdem wir gestern um knapp Halb Mitternacht das Hallenbad Rosenau verliessen, guckte mich Seli mit so treuen Knopfaugen an und fragte mich erneut, was ich morgen früh vor hätte. Wer diesem Blick mit kargen Worten erwidern würde, der hat definitiv ein kaltes Herz und so erbarmte ich mich selbst, schaute gen Himmel und sagte ernüchternd: "Ausschlafen, wieso?"

Darauf antwortete er, er hätte einen weiteren Schnuppertauchgang mit 18 Schulkindern im Rahmen des Ferienpasses 2012, worauf ich ihm zurückgab: "Um welche Uhrzeit soll ich da sein?" Und somit wäre mein zweiter von dreien DSD Praktikumplätze eingelockt und abgehakt. Ich umarmte ihn zum Abschied und flog nach Hause.

Um 7.30h echte Zeit traf ich im Hallenbad ein. Arno Ziller, ein alter Bekannter, wartete bereits schon und einige Minuten verspätet trafen auch Seli und Gaby mit dem Equipment ein, welches wir umgehend entluden und ins Hallenbad trugen. Nach und Nach trafen die Schulkinder zwischen 10 und 12 Jahren im Hallenbad ein und Seli führte die Teilnehmeranwesenheitsliste nach. Der sogenannte Dive Roster.

Seli blieb im Trockenen und überwachte die ganze Angelegenheit, während Gaby, Arno und ich jeweils eigen in Gruppen zu je zwei Kindern in drei Einheiten den Kindern das Tauchen näherbrachten. Zuerst erklärte ich den ersten beiden die Grundlagen des Tauchens und die wichtigsten Zeichensprachen in einfachen Worten und wir atmeten zuerst stehend im Wasser das erste Mal aus dem Lungenautomaten die Luft, welche aus den Flaschen kam. Für die Kinder war dies ein eigenartiges Gefühl, aber sie hatten Spass daran. Als nächstes nach einigen klaren Worten der Anweisungen meinerseits tauchten wir auf rund 1.2m ab, knieten uns auf den Boden und atmetet ruhig und entspannt aus dem Automaten, wie wenn das das normalste der Welt wäre. Naja, für mich und sicher einige andere Knallköppe wohl auch, ist das fast schon normaler als normale Luft normal im Normalfall normalerweise normal zu atmen.

Nachdem sich die Kinder sicher gefühlt hatten, flossten wir einige Flossenschläge weiter und begannen unsere erste Taucherfahrung im Hallenbad auf bis zu zwei Metern Tiefe zu erforschen und zu geniessen. Auch die anderen zwei Gruppen zu je zwei Kindern hielt ich an meinem Ablauf fest, was mir auch eine Bestätigung von Seli einbrachte, dass ich es gut gemacht habe. Ich hatte zu jeder Zeit die Kinder im Sichtfeld, auch wenn ich sie gegen Ende ihres ersten Tauchganges auch mal alleine liess. Ich war aber niemals weiter als fünf Meter von ihnen entfernt.

Somit war ich auch heute stolz auf meine Leistung und freue mich, dass Seli mich soweit unterstützt und mir die Möglichkeiten bietet. Ist in dieser Zeit bestimmt keine Selbstverständlichkeit. Dafür danke ich ihm von Herzen. Nun aber genug der Schnulzen, sonst müsste man wieder die Tempos rüberreichen.

Hier das Abschlussbild aller überglücklichen Schulkinder mit ihren Zertifikaten über das Discover Scuba Diving in der Hand:


..und wisst Ihr, was noch geiler ist? Nächsten Freitag habe ich meinen Dritten Auftritt als DSD Praktikant und kann somit nach erfolgreicher Brevetierung als PADI Divemaster den DSD Leader beanspruchen. Geilomat!

Action Jackson

Seit dem letzten Blogeintrag sind schon wieder zwei Monate verstrichen. In diesen Monaten ist eigentlich nicht besonderes passiert. Tom und ich tauchen regelmässig im Goldacher Rietli, vermessen dieses und bringen die Erkenntniss zu Blatt bzw. zu Zeichnungsprogramm. So weit, so gut. Also nichts besonderes.

Bis an jenem Tag, nach einem gewöhnlichen Tauchgang ich zur Tauchschule fuhr, um meine Pressluftflaschen aufzufüllen und um einige Takte Worte mit den Jungs und Mädels zu wechseln, bevor ich wieder nach Hause fuhr. Es war gestern. Donnerstag der Zwölfte! Was wohl heisst, dass heute Freitag, der Dreizehnte ist.! Hoppla. Ich glaub ja nicht an so'n Quatsch und drum zurück zur Thematik. Nach einigen interessanten Wortwechseln und Wortspielen fragte mich Seli (kennt Ihr alle), was ich heute Abend noch zu tun hätte. Es war bereits Neunzehnuhrsechsundvierzig und zehn Sekunden, als ich völlig überrascht, wenngleich überrannt auf die Uhr an der Wand schielte und ich ihm zusagte den Schnuppertauchgang von heute abend zu begleiten. Wie geil ist das denn. Wenn ich drei Praktikum absolviere, kann mich PADI als DSD Leader freischalten und ich darf alleine ohne weitere Supervision eines Instruktors den Discover Scuba Diving (DSD) (Schnuppertauchgang) leiten und durchführen.

Somit huschte ich kurz nach Hause, meine Warmwasserunterwäsche holen, hastig ein paar Kelloggs Flocken ins Gesicht schaufeln und wieder pünktlich um Neunzehnuhrsechsundvierzig wieder in der Tauchschule zu sein, um den Theorieteil dieses Schnuppertauchgangs mit vier Teilnehmer durchzugehen, was wir dann auch ratzfatz durchhatten, damit wir um Einundzwanzig Uhr, echte Schweizer Sommerzeit im Hallenbad Rosenau in Gossau eintreffen können, um das Eigentliche des Abends, sozusagen das Highlight, anzugehen.

Rest ist kurz gefasst, Seli und ich bauten die Systeme zusammen, halfen den Teilnehmern ins Jacket, Seli erklärte den Rest nach einem Briefing, wir tauchten ab. Wir tauchten auf. Wir tauchten ab. Wir blieben unten. Wir paddelten. Wir ruderten. Wir tauchten!!

Ach ja, den Namen Action Jackson gab mir Simon der die Teilnehmer vermittelte und bereits im Besitz einer Tauchbrevetierung ist, der Seli nach mir fragte, ob ich der Action Mann fürs Grobe sei. Christian, Kevin und Charlotte, genannt Charly waren die Actionopfer.