Der letzte Tag ist angebrochen. Ich sitze hier im Starbucks, gleich um die Ecke von meinem Hotel und versuche die letzten zwei Monate in Worte zu fassen, was mir nicht gelingt. Ich lese nochmals die Zeilen, welche ich in den letzten Wochen geschrieben habe und versuche mich zu erinnern, was ich alles erlebt habe und welche Situationen und Fragmente mir noch geblieben sind. Es gab ganz lustige Szenen, wie aber auch traurige Situationen. Ich musste manchmal über mich selber lachen oder habe mich über mich selber aufgeregt und könnte mir selbst in den Arsch beissen. Es sind halt so die eine oder anderen Situationen, die einem auf Ewig bleiben und an die man sich erinnern kann.
Meine jetztigen Gefühle kann ich nicht beschreiben. Ich sitze hier, bei einem Cafe Latte und einem Keks. Irgendwie freue ich mich. Ich freue mich auf Zuhause, auf meine eigenen Sachen. Auf mein eigenes Bett, meine eigene Schüssel und meine Nespresso Kaffeemaschine, die mir jeden Morgen gutes getan hat. Ich freue mich aber auch, dass ich zwei Monate reisen durfte. Ich habe gut darauf gespart, jeden übrigen Franken dafür auf die Seite gelegt. Und jetzt, nach zwei Monaten, ist ein grosser Teil davon einfach futsch. Flutsch und Weg. Ich habe zum jetztigen Zeitpunkt keine Ahnung, wieviel Geld ich gebraucht hatte. Aber ich schätze so um die 13-14'000 Franken werden es insgesamt schon gewesen sein. Ich freue mich, an Orte gewesen zu sein, wo andere nur davon träumten und es mir teils sogar neidisch waren. Ich freue mich auch, an Orte gewesen zu sein, wo andere schon waren, um tiefgründige Gespräche zu führen und Erlebnisse von diesen Orten auszutauschen.
Nächsten Montag muss ich wieder zur Arbeit. Einerseits freut es mich, wieder zurück in einen geregelten Arbeitstag zu finden, ohne Gedanken darüber zu verlieren, was ich an diesem oder jenem Tag wohl tun soll. Andererseits könnte ich weitere zwei oder vier Monate ohne weiteres weiterreisen. Über die Fiji Inseln nach Australien. So, wie es ursprünglich angedacht war, aber die lange Abwesenheit leider nicht genehmigt wurde. Man möchte über die saisonbedingte Verkaufszeit nicht auf meine Arbeitskraft verzichten. Kann man als Kompliment für gute Arbeitsleistung werten oder von der anderen Seite auch nur ausnutzend betrachtet werden. Ich tippe allerdings auf ersteres, da meine Vorgesetzten bestens kenne und auch ein gutes Verhältnis pflege. Die Zeiten für die Elektronikbranche sind seit einigen Jahren harzig und stagnierend. Es kommen immer weniger Konsumenten in den Markt und wenn sie was kaufen, muss es immer noch billiger sein, als das letzte Mal. Die Qualität und technischen Spezifikationen werden gänzlich in den Hintergrund geschoben und trotzdem wird von den Geräten alles mögliche abverlagt. Selbst auf das Preisschild kann man Zahlen kleben, wie man möchte, es interessiert inzwischen fast niemanden mehr. Immer wieder enden wir bei der einen Frage, ob es noch was billigeres gibt. Geiz-Ist-Geil Gesellschaft. Aber wer hat die Konsumenten denn überhaupt zu diesem Gedankengut gebracht?
In zweieinhalb Monaten ist Weihnachten. In der Schweiz ist es bereits herbstlich und ich schreibe hier noch bei 30°C und strahlendem Sonnenstein auf Waikiki, Hawai'i, diese Zeilen. Ich wünsche mir, dass sich die Konsumgesellschaft zu Weihnachten wieder erholt und kräftig eingekauft wird. Die Bürger haben Geld, genügend sogar, sie geben es nur nicht mehr aus und dies zwingt die Wirtschaft zu drastischeren Massnahmen, die sogar in einem Teufelskreis enden können und werden. Nichts desto trotz werde ich nächsten Montag wieder mit Full Throttle und Power ins Geschäftsleben zurückkehren und den Computer- und Softwaremarkt kräftig aufmischen, so dass den Konsumenten das Staunen im Gesicht eingebrannt bleibt und sie wieder zu uns in den Markt kommen, um zu kaufen, kaufen, kaufen, und nochmals kaufen.
Mahalo
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