Sonntag, 21. August 2011

Washington D.C. & Arlington, VA

Nach einem kurzentschlossenden Frühstück an der Ecke 32th St und Broadway, keine Ahnung wie der Schuppen geheissen hat, wo ich mir lecker Rührei, etwas Speck, einen Pancake und einen Kaffee genehmigt hatte, bin ich also in den Penn Station rein und versuchte mich erneut zu orientieren. Ich scannte meine Reservierung unter so einem Automaten und promt druckte der mein Ticket aus. Woohooo. Die Bahnsteige werden erst so 10 Minuten vor Abfahrt an der Tafel angezeigt, was mich ehrlich gesagt, etwas verunsicherte, da der aufgedruckte Abfahrtstermin sich rasant näherte. Ich orientierte mich bereits im Vorfeld vor, wo welche Bahnstieige sind und endlich, Bahnsteig 11 war angezeigt. Ich los rechts links Kombination und durch den Eingang hindurch die Rolltreppe runter und unten stand ein netter Amtrak Mitarbeiter, welchem ich mein Ticket zeigte und er auf Gleis 12 verwies. Hä?
Egal, da ich in Washington Union Station ausgestiegen bin, scheint es der richtige Zug gewesen zu sein. Die knapp 3 1/2 Stunden vergingen wie im Flug. Für das, dass ich sowieso selten Zug fahre, ein Phänomen. Eben, ich mag Züge. Insider, gell Kurt? Die Main Hall des Union Station Bahnhofs ist wie die des Grand Central Terminals in New York eine übergrosse, nostalgische Halle. Wunderschön anzusehen und passt kaum in den Sucher der Kamera. Ich verliess also den Union Station und lief die Massachusetts Avenue hoch, da ich dachte, dass es doch nicht soweit sein kann. Aber die Grössenverhältniss auf der Stadtkarte vs. Realität wurde mir etwas zum Verhängnis und das für heute nicht zum letzten Mal. Mehr dazu allerdings etwas später. Nach rund 30 Minuten in der brütenden Nachmittagssonne bin ich dann endlich an der 9th St und Massachusetts Ave angekommen und sah mein Hotel. Ein altes, aber schön restauriertes Backsteingebäude mit etwa 8 Stockwerken.
Nach dem Bezug meines Zimmers lief ich dann los zur etwa 1 km entferten Metrostation südwärts. Nach einem halben Handstand, bis ich endlich ein Metroticket aus dem Automaten entziehen konnte, betrat ich die U-Bahn und ein schwarzes Duo sang wunderschön "Under the Boardwalk" in Duett. Vermutlich Vater und Sohn, der Sohn allerdings in meinem Alter. Ich fuhr bis zum Arlington Cementary und stieg dann aus. Dann lief ich zum Visitor Center und holte mir eine der kostenlosen Karten, um mich auf diesem Friedhof zurecht zu finden. Ich wusste gar nicht, dass Friedhöfe so interessant sein könnten. Zuerst suchte ich die letzte Ruhestätte von John Fitzgerald Kennedy und seiner Frau Jaqueline auf und hielt bei dessen Besuch ein paar Minuten inne. Anschliessend lief ich zum ehemaligen Anwesen von Robert E. Lee, einer der bekanntesten Generäle der Conföderierten Armee, hoch und besuchte dessen Haus und Garten. Dieses Grundstück wurde von der Union während der Sezessionkriege konfisziert und auf seinem Grundstück wurden die ersten gefallenen Soldaten bererdigt, da die meisten Schlachten zwischen Washington und Richmond, Virginia ausgetragen wurde und so kam es, dass Arlington Cementary das wurde, was es heute ist. Der zweitgrösste Friedhof der USA und eine letzte Ruhestätte für alle gefallenen und andersweitig verstorbenen Soldaten oder Soldaten ausser Dienst und deren Angehörige und auch andere wichtige Persönlichkeiten aus der Politik. Weiter bin ich dann zum Tomb of the Unkown Soldier, welcher durch die Angehörigen des 3. US-Infanterieregiments bewacht und zur jeder vollen Stunde mit einer eindrücklichen und höchst interessanten Wachablösung die Ehre der Unbekannten Soldaten des 1. und 2 Weltkrieges und der des Korea- und Vietnamkrieges geehrt werden.
Als die Sonne bereits schon den Horizont berührte, maschierte ich zum Denkmal der US Marine Corp., das durch die Vorlage eines Fotos von Rosenthal entstanden ist. 6 Soldaten hissen auf Iwo Jima die US-Flagge. Es wird heute noch darüber debattiert, ob dieses Foto, welches den Pulitzerpreis gewann, echt oder gefakt wurde, beziehungsweise für ein besseres Motiv nochmals aufgenommen wurde. So, und jetzt. Landkartencheck! Ca. 4 Meilen über die Arlington Bridge zurück nach Washington, am Lincoln Memorial und Vietnam Memorial vorbei, weiter zum Washington Memorial und dem Weissen Haus bis ich endlich zurück im Hotel war und einen zuvor gekauften Cesar Salat ass. Erstmal wieder was zum Essen. Washington ist im Vergleich zu New York zu gross und zu weitläufig. Es gibt auch keine Strassenverkäufer, die mal einen Hotdog oder zumindest Getränke abieten. Irgendwie hab ich mir die Hauptstadt etwas anders vorgestellt. Aber für heute bin ich auch zu müde und bin gespannt, was mich morgen erwartet. Gute Nacht zusammen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen