Ich hab den 322er Bus nach Ramla Bay
genommen und bin dan da ausgestiegen und wollte eigentlich auch zum
Strand laufen als ich linkerhand hoch oben am Hügel eine Ansammlung
von Menschen klizzeklein sah, die auf so etwas wie einer
Aussichtssplattform standen. "Da muss ich hin!" dachte ich
mir und lief gerade zu über den Busch links am Strassenrand, den
Weinreben entlang auf direktem Weg den Hügel hoch. Über
staubtrockene Erde, rutschigen Steinen und verdorrtem Gras bei einer
Bruthitze. War mir egal und keuchte weiter den Hügel hoch. Oben
angekommen fand ich eine flauschige Aussichtsplattform vor, von der
man ganz Ramla Bay überschauen konnte. Obwohl es der einzige
Sandstrand auf ganz Gozo ist, wurde hier nicht ein einziges Gebäude
hingebaut. Alle Achtung bei der heutigen kapitalistischen
Wirtschaftslage. Umso mehr erfreute ich mich der Aussicht. In der
Region musste auch das Calypso Cave befinden, wo sich der Saga nach
die Nymphe Calypso mit Oddyseus die Grotte als Liebeslager befand.
Aber ich fand die Scheisse nicht. Egal und ich lief nicht wieder den
Hügel hinunter zur Bushalte stelle, nein, ich lief linksrechts der
Strasse entlang weg zur nächsten Ortschaft: Xaghra.
Nach einem Fussmarsch von knapp einer
Stunde erreichte ich den Dorfkern von Xaghra mit der wunderschönen
Kirche der heiligen Maria Jungfrau. Auch von innen eine Pracht von
architektonischer Schönheit und gemalten Bildern diverser Heiliger.
Mit über 25minütiger Verspätung traf der Bus bei der von mir
gewählten Haltestelle ein. Mit der Zeit wurde ich sogar
misstrauisch, ob dies überhaupt eine Haltestelle war, obwohl Logo,
Lampe und Fahrplan original zu scheinen schien. Egal, und ich fuhr
nach Victoria.
Auf dem Marktplatz von Victoria
lümmelte ich mich fast eine Stunde rum und begutachtete die vielen
Krims und die vielen Krams, die feilgeboten wurden. Die meisten
Sachen kosteten immer 8 Euro. Natürlich als Startpreis. Egal was.
Hut, Portemonnaie, Shirt, Tasche, Halsketten, Strandtücher und noch
vieles mehr. Auch ich habe mich vom Marktleben hinreisen lassen und
mir einige Geschenke für die Daheimgebliebenen gekauft. Hihi.
Zwei Stunden später sass ich im Bus
nach Xewkija, um den Dom mit der drittgrössten Kuppel der Welt zu
besuchen. Doch irgendwie fuhr der 301er Bus nicht zum Dom selbst, wie
im Fahrplan angegeben, sondern irgendwie drum herum. Als ich den Dom
schon weit im Rückspiegel sah, drückte ich den Stop Knopf im Bus
und stieg an der nächsten Haltestelle aus und latschte den ganzen
Weg zurück, am Friedhof vorbei, zwischen kleinen Gässchen und
erreichte den Dom von Xewkija, welcher leider geschlossen hatte. Ich
hätte ihn gerne auch von innen gesehen. Also blieb mir nichts
weiteres übrig, als von aussen zu betrachten und umrundete ihn
einmal, bevor ich mich wieder an eine andere Bushaltestelle stellte.
Und promt kam hier der 301er Bus fast 10 Minuten zu früh. Und ich
fuhr wieder zurück nach Victoria und stieg aus und wartete auf den
306er Bus, der mich nach Xlendi Bay bringen sollte. Was ich
allerdings in der Wartezeit nicht achtete, war dass der 301er Bus die
Nummer auf 306 gewechselt hatte und ich dies erst eine Minute vor
Abfahrt bemerkt hatte. Also stieg ich wieder in den selben Bus ein,
wo ich vor 15 Minuten ausgestiegen bin und fuhr nach Xlendi Bay.
Da es wie ich später herausfand in
Xlendi zwei Haltestellen gab, stieg ich an der ersten aus und war
etwas ausserhalb von Xlendi Bay. Steile Felsklippen und wunderschöne
Buchten mit türkisfarbenem Wasser erwarteten mich. Aber ich lief
zurerst die Strasse hoch, um auf die andere Seite zu gelangen, wo
sich der Xlendi Tower, ein Wachturm aus Ritterzeiten, befand. Von da
hatte man eine prima Aussicht auf die Bucht und das Meer. Nach ein
paar Fotos lief ich den ganzen Weg wieder zurück und erreichte den
kleinen, aber süssen Ferienort: Xlendi
Wegen der brütenden Hitze entschloss
ich mich, an die eine Pier zu setzen, um ein abkühlendes Bad zu
nehmen. Der etwa 6 Meter breite und einzige Sandstrand war bereits
von wilden Hühnern und starken Kerlen besetzt. Ich begab mich der
Bootsrampe nach ins Wasser, rutschte aus, schlidderte auf den Füssen
Richtung Wasser, verlor das Gleichgewichte und knallte rücklings auf
den Boden im Wasser auf. Obwohl mir danach der Ellbogen und die
untere Wirbelsäule noch lange weh getan hatte, ist mir nichts weiter
passiert und um die Sache etwas zu überspielen, fragte ich die
anwesenden Leute noch, welche Stilnote sie mir geben würde. Eine
glatte 10!!
Es war schon spät am Nachmittag als
ich entschied, wieder zurück nach Marsalforn zu fahren. Ich lief
wieder zur Bushaltestelle hoch, um den Bus nach Victoria zu nehmen,
der auch unpünktlich zu kommen schien, wieder fast 5 Minuten zu
früh, um danach zu erfahren, dass es weiter unten im Dort, ja genau
im Dorf, auch eine Haltestelle gab. Egal. Und ich fuhr nach Victoria.
Nahm da den 310er Bus nach Marsalforn und badete nochmals im
Mittelmeer und sonnte mich in der Abendsonne trocken.