Mittwoch, 18. Juli 2012

18.7.12 - Azure Window, Victoria und Ich

Nach einem ausgiebigem Frühstück machte ich mich auf die Suche nach der Bushaltestelle von Marsalforn. Eigentlich die einzige Bushaltestelle. Nach einigen Minuten Wartezeit kam dann auch schon der 310er Bus, der mich nach Victoria, die Hauptstadt Gozos brachte. Am Bus Terminus musste ich auf den 311er umsteigen, der wiederum nach Dwejra fuhr. Dort war nämlich das Azure Window. Eine Felsformation, vom wilden Wasser ausgespült und ausgewaschen. Ein Torbogen ins Meer hinaus. Ein imposanter Anblick. Ich schoss so meine Fotos und betrachtete die anderen Touristen, welche sich zum Teil unbeholfen durch die wilden Felsformationen hangelten. Naja, was habt ihr Vollholzpfosten denn gedacht, als ihr heute morgen nur mit kurzen Hosen uns Slippahs raus seit? Hallo? Das hier ist unwegsames Gelände, Ihr Gesichtskrapfen. Naja, mir soll's ja egal sein – schwupp – und schon flog der erste Touri auf die Schnauze. Ein Deutscher oder ein Japaner. Weiss es nicht so genau, der sein Gesicht verzogen hatte, vor Schreck und Schmerz.

Ein paar hundert Meter weiter war das Inland Sea Seebecken. Ein kleiner Salzwassersee, mitten umgeben von Felsen, nur eine kleine Grotte oder Höhle, welche ins offene Meer hinaus führt. Dort breitete ich mein Badetuch aus und begann in meinem Buch zu lesen. Die Sonne brannte und ich wechselte nach knapp einer Stunde in den Schatten. Naja, das was man halt so als Schatten definieren kann. Der Inland See war umgeben von kleinen Bootshäuschen, und eben die spendeten bisschen Schatten. Also lag ich da und verbrannte mir erstmal so richtig den Bauch, die Arme kamen dann noch später dazu. Wozu denn auch Sonnencreme auftragen? Es reicht doch, dass ich sie lediglich im Kulturbeutel dabei hatte. Und dieser befand sich im Hotelzimmer.

Nach weiteren vier Stunden mit rumliegen, lesen, eindösen, träumen und wieder wach werden, packte ich meine Sachen wieder ein, begab mich zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus, der bald kam und fuhr zurück an halb zerfallenen Aquädukten und Steinhäusern vorbei. Wobei Steinhaus eher als Übertitel zu bewerten wäre. Irgendwie legte die einfach Stein um Stein auf Stein oder Stein und wenns hält, dann ist gut und wenn nicht. Naja, der Nächste räumt dann auf! Die Häuser hier sind alle so beige. Ist eigentlich eine angenehme Farbe. In Griechenland oder Aegypten sind die Häuser allesamt weiss und das blendet so furchtbar! Hier einfach nur beige. Frage also nie nach dem Weg. Das dritte beige Haus von links, dann am beigen Haus vorbei zum beigen grossen Haus mit den beigen Treppen davor. Oder soo..

Die Strassen sind ein Witz. Lachen konnte ich trotzdem nicht. Aber ich hab schon schlimmeres gesehen. Der Linksverkehr mit Rechtsvortritt ist noch anzugewöhnen, aber sonst ist Gozo, mal abgesehen von einigen sehr dürren und trockenen Stellen mit Abstand die grünere Insel von den Dreien.

In Victoria wieder ausgestiegen lief ich Richtung Westen und besuchte die Zitadelle von Victoria. Eine alte Burg von Anno dazumal 1000hundertwasweissichlutschmichtot halb zerfallen, aber super Aussicht über ganz Victoria und auch andere Teile der Gozanischen Insel. Ein Besuch sehr empfehlenswert. Nach knapp einer Stunde lief ich zurück zum Marktplatz und begab mich in eine Seitengasse und fand eine lauschige Piazza mit kleinen Bistros und setzte mich an einem Tisch und bestellte mir einen Teller Spaghetti mit einer Rahmsauce mit frischen Pilzen drin. Voll Lecker! Um Halb Neun bestieg ich wieder den 310er Bus zurück nach Marsalforn und da bin ich jetzt wieder. Habe noch immer kein Internet auf dem Zimmer, dafür einen Sonnenbrand und das breite PADI Grinsen für Morgen, denn da gehe ich tauchen.


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