Nach einem ausgiebigem Frühstück
machte ich mich auf die Suche nach der Bushaltestelle von Marsalforn.
Eigentlich die einzige Bushaltestelle. Nach einigen Minuten Wartezeit
kam dann auch schon der 310er Bus, der mich nach Victoria, die
Hauptstadt Gozos brachte. Am Bus Terminus musste ich auf den 311er
umsteigen, der wiederum nach Dwejra fuhr. Dort war nämlich das Azure
Window. Eine Felsformation, vom wilden Wasser ausgespült und
ausgewaschen. Ein Torbogen ins Meer hinaus. Ein imposanter Anblick.
Ich schoss so meine Fotos und betrachtete die anderen Touristen,
welche sich zum Teil unbeholfen durch die wilden Felsformationen
hangelten. Naja, was habt ihr Vollholzpfosten denn gedacht, als ihr
heute morgen nur mit kurzen Hosen uns Slippahs raus seit? Hallo? Das
hier ist unwegsames Gelände, Ihr Gesichtskrapfen. Naja, mir soll's
ja egal sein – schwupp – und schon flog der erste Touri auf die
Schnauze. Ein Deutscher oder ein Japaner. Weiss es nicht so genau,
der sein Gesicht verzogen hatte, vor Schreck und Schmerz.
Ein paar hundert Meter weiter war das
Inland Sea Seebecken. Ein kleiner Salzwassersee, mitten umgeben von
Felsen, nur eine kleine Grotte oder Höhle, welche ins offene Meer
hinaus führt. Dort breitete ich mein Badetuch aus und begann in
meinem Buch zu lesen. Die Sonne brannte und ich wechselte nach knapp
einer Stunde in den Schatten. Naja, das was man halt so als Schatten
definieren kann. Der Inland See war umgeben von kleinen
Bootshäuschen, und eben die spendeten bisschen Schatten. Also lag
ich da und verbrannte mir erstmal so richtig den Bauch, die Arme
kamen dann noch später dazu. Wozu denn auch Sonnencreme auftragen?
Es reicht doch, dass ich sie lediglich im Kulturbeutel dabei hatte.
Und dieser befand sich im Hotelzimmer.
Nach weiteren vier Stunden mit
rumliegen, lesen, eindösen, träumen und wieder wach werden, packte
ich meine Sachen wieder ein, begab mich zur Bushaltestelle und
wartete auf den Bus, der bald kam und fuhr zurück an halb
zerfallenen Aquädukten und Steinhäusern vorbei. Wobei Steinhaus
eher als Übertitel zu bewerten wäre. Irgendwie legte die einfach
Stein um Stein auf Stein oder Stein und wenns hält, dann ist gut und
wenn nicht. Naja, der Nächste räumt dann auf! Die Häuser hier sind
alle so beige. Ist eigentlich eine angenehme Farbe. In Griechenland
oder Aegypten sind die Häuser allesamt weiss und das blendet so
furchtbar! Hier einfach nur beige. Frage also nie nach dem Weg. Das
dritte beige Haus von links, dann am beigen Haus vorbei zum beigen
grossen Haus mit den beigen Treppen davor. Oder soo..
Die Strassen sind ein Witz. Lachen
konnte ich trotzdem nicht. Aber ich hab schon schlimmeres gesehen.
Der Linksverkehr mit Rechtsvortritt ist noch anzugewöhnen, aber
sonst ist Gozo, mal abgesehen von einigen sehr dürren und trockenen
Stellen mit Abstand die grünere Insel von den Dreien.
In Victoria wieder ausgestiegen lief
ich Richtung Westen und besuchte die Zitadelle von Victoria. Eine
alte Burg von Anno dazumal 1000hundertwasweissichlutschmichtot halb
zerfallen, aber super Aussicht über ganz Victoria und auch andere
Teile der Gozanischen Insel. Ein Besuch sehr empfehlenswert. Nach
knapp einer Stunde lief ich zurück zum Marktplatz und begab mich in
eine Seitengasse und fand eine lauschige Piazza mit kleinen Bistros
und setzte mich an einem Tisch und bestellte mir einen Teller
Spaghetti mit einer Rahmsauce mit frischen Pilzen drin. Voll Lecker!
Um Halb Neun bestieg ich wieder den 310er Bus zurück nach Marsalforn
und da bin ich jetzt wieder. Habe noch immer kein Internet auf dem
Zimmer, dafür einen Sonnenbrand und das breite PADI Grinsen für
Morgen, denn da gehe ich tauchen.
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