Samstag, 28. Juli 2012

27.7.12 - Warum man auf Gozo nie rechtzeitig den Bus erwischt!

Ich hab den 322er Bus nach Ramla Bay genommen und bin dan da ausgestiegen und wollte eigentlich auch zum Strand laufen als ich linkerhand hoch oben am Hügel eine Ansammlung von Menschen klizzeklein sah, die auf so etwas wie einer Aussichtssplattform standen. "Da muss ich hin!" dachte ich mir und lief gerade zu über den Busch links am Strassenrand, den Weinreben entlang auf direktem Weg den Hügel hoch. Über staubtrockene Erde, rutschigen Steinen und verdorrtem Gras bei einer Bruthitze. War mir egal und keuchte weiter den Hügel hoch. Oben angekommen fand ich eine flauschige Aussichtsplattform vor, von der man ganz Ramla Bay überschauen konnte. Obwohl es der einzige Sandstrand auf ganz Gozo ist, wurde hier nicht ein einziges Gebäude hingebaut. Alle Achtung bei der heutigen kapitalistischen Wirtschaftslage. Umso mehr erfreute ich mich der Aussicht. In der Region musste auch das Calypso Cave befinden, wo sich der Saga nach die Nymphe Calypso mit Oddyseus die Grotte als Liebeslager befand. Aber ich fand die Scheisse nicht. Egal und ich lief nicht wieder den Hügel hinunter zur Bushalte stelle, nein, ich lief linksrechts der Strasse entlang weg zur nächsten Ortschaft: Xaghra.

Nach einem Fussmarsch von knapp einer Stunde erreichte ich den Dorfkern von Xaghra mit der wunderschönen Kirche der heiligen Maria Jungfrau. Auch von innen eine Pracht von architektonischer Schönheit und gemalten Bildern diverser Heiliger. Mit über 25minütiger Verspätung traf der Bus bei der von mir gewählten Haltestelle ein. Mit der Zeit wurde ich sogar misstrauisch, ob dies überhaupt eine Haltestelle war, obwohl Logo, Lampe und Fahrplan original zu scheinen schien. Egal, und ich fuhr nach Victoria.

Auf dem Marktplatz von Victoria lümmelte ich mich fast eine Stunde rum und begutachtete die vielen Krims und die vielen Krams, die feilgeboten wurden. Die meisten Sachen kosteten immer 8 Euro. Natürlich als Startpreis. Egal was. Hut, Portemonnaie, Shirt, Tasche, Halsketten, Strandtücher und noch vieles mehr. Auch ich habe mich vom Marktleben hinreisen lassen und mir einige Geschenke für die Daheimgebliebenen gekauft. Hihi.

Zwei Stunden später sass ich im Bus nach Xewkija, um den Dom mit der drittgrössten Kuppel der Welt zu besuchen. Doch irgendwie fuhr der 301er Bus nicht zum Dom selbst, wie im Fahrplan angegeben, sondern irgendwie drum herum. Als ich den Dom schon weit im Rückspiegel sah, drückte ich den Stop Knopf im Bus und stieg an der nächsten Haltestelle aus und latschte den ganzen Weg zurück, am Friedhof vorbei, zwischen kleinen Gässchen und erreichte den Dom von Xewkija, welcher leider geschlossen hatte. Ich hätte ihn gerne auch von innen gesehen. Also blieb mir nichts weiteres übrig, als von aussen zu betrachten und umrundete ihn einmal, bevor ich mich wieder an eine andere Bushaltestelle stellte. Und promt kam hier der 301er Bus fast 10 Minuten zu früh. Und ich fuhr wieder zurück nach Victoria und stieg aus und wartete auf den 306er Bus, der mich nach Xlendi Bay bringen sollte. Was ich allerdings in der Wartezeit nicht achtete, war dass der 301er Bus die Nummer auf 306 gewechselt hatte und ich dies erst eine Minute vor Abfahrt bemerkt hatte. Also stieg ich wieder in den selben Bus ein, wo ich vor 15 Minuten ausgestiegen bin und fuhr nach Xlendi Bay.

Da es wie ich später herausfand in Xlendi zwei Haltestellen gab, stieg ich an der ersten aus und war etwas ausserhalb von Xlendi Bay. Steile Felsklippen und wunderschöne Buchten mit türkisfarbenem Wasser erwarteten mich. Aber ich lief zurerst die Strasse hoch, um auf die andere Seite zu gelangen, wo sich der Xlendi Tower, ein Wachturm aus Ritterzeiten, befand. Von da hatte man eine prima Aussicht auf die Bucht und das Meer. Nach ein paar Fotos lief ich den ganzen Weg wieder zurück und erreichte den kleinen, aber süssen Ferienort: Xlendi

Wegen der brütenden Hitze entschloss ich mich, an die eine Pier zu setzen, um ein abkühlendes Bad zu nehmen. Der etwa 6 Meter breite und einzige Sandstrand war bereits von wilden Hühnern und starken Kerlen besetzt. Ich begab mich der Bootsrampe nach ins Wasser, rutschte aus, schlidderte auf den Füssen Richtung Wasser, verlor das Gleichgewichte und knallte rücklings auf den Boden im Wasser auf. Obwohl mir danach der Ellbogen und die untere Wirbelsäule noch lange weh getan hatte, ist mir nichts weiter passiert und um die Sache etwas zu überspielen, fragte ich die anwesenden Leute noch, welche Stilnote sie mir geben würde. Eine glatte 10!!

Es war schon spät am Nachmittag als ich entschied, wieder zurück nach Marsalforn zu fahren. Ich lief wieder zur Bushaltestelle hoch, um den Bus nach Victoria zu nehmen, der auch unpünktlich zu kommen schien, wieder fast 5 Minuten zu früh, um danach zu erfahren, dass es weiter unten im Dort, ja genau im Dorf, auch eine Haltestelle gab. Egal. Und ich fuhr nach Victoria. Nahm da den 310er Bus nach Marsalforn und badete nochmals im Mittelmeer und sonnte mich in der Abendsonne trocken.

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