Mittwoch, 18. Juli 2012

17.7.12 - Ich und mein Urlaub

"Could you bring your seat in a upright position while starting? Thank You." Sagte ich zu meinem Vordermann in relativ barschem Ton, da dieser schon sein Sitz kurz nach dem Betreten nach hinten gelehnt hatte. "Was sogt er?" hörte ich ihn seine Frau fragen. "Na, sowas wie: mach deinen Sitz nach oben." Tja. Deutsche. Fliegen in den Urlaub mit keinem Wort Kenntnis der englischen Sprache. Oder hätten die gedacht, ich spreche deutsch in einem maltesischen Flugzeug?

Tja, so fing also mein Urlaub an. Nach rund 20 minütiger Verspätung hoben wir dann auch in Zürich von der Startbahn 32 ab und flogen eine lange Linkskurve nach Süden. Westlich am Zürichsee vorbei, über die Alpen und den Lago Maggiore. Über das italienische Festland an Genua und Rom vorbei und erst dann südlich über das Mittelmeer und Sizilien nach Malta. Kurz vor der Landung in Luqa flog der Captain eine lange Rechtskurve von östlicher Seite her, über das Wasser um dann punktgenau auf der einzigen Landepiste, die Malta bietet, zu landen. Diesmal gab es keine Landungsklatscher. Wie peinlich aber das auch immer ist. Oder klatscht Ihr auch, wenn Euch der städtische Buschauffeur mit dem Stadtbus vor das Fussballstadion fährt und punktgenau hält? Wohl eher nicht.

Wie dem auch sei. Nachdem ich meine zwei Gepäckstücke hatte, lief ich Richtung Ausgang wo auch schon die Reiseleitung wartete und erklärte, man solle dem Herrn da, der unser Chauffeur war, folgen. Klatschen, oder was?

Nach hals- und beinbrecherischer Autofahrt mit gefühlten 120 Sachen quer durch Maltas Innenstädte wie Valletta ode Sliema, lud der Fahrer einen nach dem anderen an verschiedenen Plätzen ab und mich und so ein schmieriger Typ, so Typ Auftragskiller mit rasierten Schläfen und nach hinten gewichsten Haaren, markantem Kinn und den Blick, den er vermutlich tausend Mal vor dem Spiegel geübt hatte bei der Fähre in Cirkewwa ab. Da wartete bereits schon die Fähre nach Gozo, welche auch nach kurzer Zeit zur 20 minütigen Überfahrt ablegte. Der Wellengang war relativ stark, beinahe mit dem Whale Watching Catamaran in Olafsvik vergleichbar. Oder anders ausgedrückt. Ich ging aufs Oberdeck und starrte auf den Gozo Horizont und gelegentlich in den sternenklaren Himmel hinauf.

Auf der anderen Seite wartete ein anderer Fahrer und lud uns beide wieder auf. Den Auftragskiller entledigte er in Victoria, mich in Marsalforn. Da er wegen der gesperrten Strasse nicht vor das Calypso Hotel fahren konnte, stieg ich einige Meter vorher aus und rollerte mit meinen Koffern munter frohlic zum Hotel und checkte ein. Bei meinem Glück natürlich hatte ich auf meinem Zimmer kein Internet, erst unten in der Lobby und dann noch vom benachbarten Restaurant. Der Concierge meinte allerdings, dass es ein Problem ausserhalb sei und das Internet im Zimmer bald wieder funktionieren würde.

Ich lief noch einige Schritte zu einem Gelatistand und kaufte mir eine Cola und ein einheimisches Bier. Zischhhhh. Prost!

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