Die Leute neben meinem Campingfeld hatten mich gestern abend spontan zum Abendessen eingeladen. Es gab Kartoffelwürfel und etwas Fleisch. Sie waren sehr freundlich und wir hatten ein langes und intensives Gespräch über einfach alles. Über meine Reise, wohin ich gehe, woher ich komme, was ich schon gesehen habe und wie es mir gefällt. Sie waren sehr an meiner Geschichte und den Geschichten dahinter interessiert und fragten mich über alles aus. Vielleicht sind sie ja alles Spione? Nein, bestimmt nicht. Christina und Marc sind etwa nicht ganz in meinem Alter, vielleicht anfangs Dreissig, Holly und Brian scheinen etwas älter oder zumindest gleich alt wie ich zu sein. Deren Sohn Odin ist drei Jahre alt und der Hund Marlow sowas von 6 Monate drollig, eine Mischung aus Schäfer und nochwas wie Schäferhund. Ein ganz lieber. Auch besuchten uns immer wieder so kleine lustige Chipmunks. Eigentlich keine Eichhörnchen, für die wäre der Schwanz zu klein und zu wenig buschig gewesen. Nein, wirklich so kleine Chipmunks, wie Alvin.
Am drauffolgenden Morgen luden sie mich gleich noch zu einem Campingfrühstück ein. Christina versuchte irgendwie ein Feuer zu machen, aber ausser Rauch gab's nichts gescheites. Da musste schon ein Mann dahinter. Ihre beiden Jungs lagen noch in den Zelten, also war ich an der Reihe, meinen Beitrag zum Weltfrieden oder zumindest zur Völkerverständigung beizutragen. Als gebürtiger Schoschone wusste ich natürlich wie man Feuer macht und als die Glut so richtig rot glühte, setzten wir in einem Topf Wasser für den Kaffee auf. Etwas später stand dann auch Brian auf und übte sich in Speckbraten in einer anderen Pfanne. Sie waren voll ausgerüstet und für jedwegen Zwischen- und Hungerfall gewapnet. Holly tischte noch Erdbeeren, Äpfel, Ananas und Bananen auf, während Christina sich in ihrer Xtina Kitchen Show an der Feuerstelle mit Pancakes machen übte, die übringens den Umständen entsprechend ultralecker waren.
Inzwischen ist es schon fast Zwölf Uhr Mittag und ich habe schon seit einiger Zeit mein Zelt und meine Utensilien zusammengepackt und in den Mustang geworfen. Die Zeit drängte, denn ich hatte noch einen weiten Weg bis Sacramento, beziehungsweise einige Meilen danach liegt Vacaville, wo ich jetzt mal wieder nach Tagen harten Untergrunds in einem richtigen Bett in einem Hotel übernachten werde. So verabschiedete ich mich reuevoll und mit leicht schlechtem Gewissen, nichts in diese tolle Gemeinschaft mit eingebracht zu haben und bedankte mich nochmals von Herzen für ihre Gastfreundschaft, ihre Freundlichkeit und ihr Interesse an meinen Geschichten und fuhr nordwärts dem Highway 89 entlang, bis ich den Lassen Nationalpark im Nordwesten verliess und mich rund 50 Meilen auf dem Hwy 44 zur Interstate 5 südwärts aufmachte. Nach rund 4 Stunden Fahrt bin ich nun hier und schreibe diesen Text, obwohl ich für die Leute gar nicht die richtigen Worte finden konnte.
Dear Christina, Marc, Brian, Holly and Dear Little O.
I wanna thank you once again for your hospitality and your friendship from the bottom of my heart. I don't often meet such people like you on my journey with these heartness for strangers. If all people on this world are like you, then all the people become to friends and neighborhood. You was so friendly and nice to me and i wish you a powerful, love- and peaceful life and once upon a time you will remember our diner and breakfast within the Lassen Volcanic National Park and will laugh with a smile in the face about this special swiss phrase: "From the steam of cold coffee you will get handsome!"
Yours sincerely and God bless you all!
Alex K.
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