Die Frage ob ich ich den Diamond Head und die Hanauma Bay besuchen soll, hat sich heute morgen geklärt. Wieso denn nicht beides? Also packte ich für beide Events ein. Einmal Wanderausrüstung und einmal Schnorchelausrüstung. Ähm, moment. Ich hab gar keine Schnorchelausrüstung. Kann man bestimmt irgendwo mieten, dachte ich und packte alles mögliche in meinen Plastiksack, denn ich hab ja noch immer keinen gescheiten Rucksack zum kaufen gefunden. Ich checkte zum letzten Mal die Route auf der Karte und los gings.
Nach rund 50 Minuten war ich in der Nähe des Diamond Heads bei Waikiki. Der Verkehr wurde dementsprechend auch immer dichter. Honolulu und Waikiki sind halt die Anziehungspunkte für Touristen, Arbeit und eben Fahrzeuge. Entsprechend dem multipliziert sich die Blechlawine. Die Einfahrt zum Diamond Head Park habe ich rasch gefunden und bezahlte den Eintritt von $5 am Wärterhäuschen und wartete anschliessend, bis mir die Dame mit Zuckerstengel einen freien Parkplatz zuwies, den ich allerdings erst nach 5 Minuten auf dem Busparkplatz wartend bekam. Ich wechselte von Freizeit Outfit auf Hiking Outfit oder anders gesagt, ich zog die Wanderschuhe an, sattelte meinen Rucksack und steckte eine Wasserflasche ein und lief los.
Die 2.2 km sahen im Prospekt auch anders aus, als ich es durchleben musste. Also, der erste Aufstieg war ja noch rollstuhlgängig, anschliessend ein Wanderweg mit steigender Höhe und unwegsamen Gelände auf Stein, Fels und Dreck. Im Zickzack gehts den Berg hoch, es ist der selbe Weg, die die Maultiere und Soldaten des letzten Jahrhunderts ihn auch nehmen mussten. Nach etwa 100 m Höhendifferenz kamen einige Stufen, 72 Stufen, sozusagen. Dann ein dunkler Tunnel, 292 Fuss lang und zu guter Letzt eine dreistöckige Wendeltreppe, bis man zumindest auf dem Observatorium Deck war. Die Wendeltreppe war und ist Teil eine dreistöckiger Bunkeranlage aus vergangenen Tagen. Die unteren zwei Levels, wo die Kanonen standen, sind leider nicht zugänglich. Die oberste Etage war wie erwähnt der Ausguck aufs offene Meer. Vielleicht würde man das eine oder andere feindliche Schiff erspäen? Zu guter Letzt musste man noch den Kopf einziehen, um von diesem Level ins freie zu gelangen, damit man mit den letzten Treppenstufen nochmals weitere 10 m Höhendifferenz erklomm. Dann wurde man auch mit einer bombastischen Aussicht auf Honolulu, Waikiki, Waikiki Beach, dem inneren des Diamond Head, der Diamond Leuchtturm und halt den Rest der 360° Rundsicht belohnt. Kann ich trotz den Strapazen nur empfehlen.
Nach geschätzten 163 Fotos bin ich dann den ganzen Weg wieder runter und kaufte mir unten erst mal zur Feier des Tages einen Hot Dog. Anschliessend fuhr ich ostwärts, um die Hanauma Bay zu suchen, welche ich ohne Verfahren auch nach relativ kurzer Fahrtzeit fand. Dort mein Auto auf ein freies Parkfeld abgestellt, die Wanderschuhe gegen die Slippah getauscht und ab in den National Park. National Park? Jupp. Eintritt $7.50 mit obligatem 9 minuten Video in einem Vorführraum über tun und lassen im Wasser, auf dem Riff, die Fische nicht füttern und das ganze Zeugs halt. Durch mein Taucherwissen und die Mitgliedschaft bei Project AWARE bin ich mit den Konsequenzen vertraut und langweilte mich mehr, als mich der Film eigentlich interessieren sollte. Ich wollte nur noch baden und sonnen gehen.
Was ich anschliessend auch getan habe. Doch kurz vorher konnte ich für mein letztes Geld, was ich noch auf mir trug, für $12 eine komplette Schnorchelausrüstung mieten, mit Brille, Flossen und Schnorchel. Da ich auf die Ausrüstungsmiete schon im Hotel spekuliert hatte, habe ich meine kleine Fotokamera mit Tauchgehäuse eingepackt und konnte die jetzt super gut gebrauchen, obwohl mir das Fotografieren beim Tauchen einfacher erschien, als beim Schnorcheln. Über dem Riff fand ich viele bekannte und auch einige unbekannte Wasserfreunde. Man konnte die Papageienfische beim Riffknabbern beobachten, die Doktorfische beim ärgern anderer Artgenossen oder den Wimpelfischen beim umherschwimmen zugucken. Das Riff scheint aber schon sehr beschädigt zu sein, einzelne Korallen nur auf Anfrage oder mit Suchen gefunden. Schade eigentlich, denn von oben schien der Park sehr attraktiv zu sein.
Nun denn, da die Sonne gegen halb fünf schon am Verschwinden war, dabei sollte man wissen, dass sich die Hanauma Bay in einem Vulkankrater befindet, dessen eine Ende gegen das Meer offen ist, und das andere Ende eine steil steigende Wand entgegen der Sonne ist, machte ich mich langsam auch auf den Weg, denn meine Heimfahrt geht erst der Ostküste entlang nordwärts und dann mit der Interstate H-3 westwärts. Morgen dann fahre ich den Rest der Ostküste nordwärts bis zur Turtle Bay, die ich gestern schon besucht habe, dann wieder südwärts die selbe Strecke zurück. Unterwegs möchte ich das "Valley of the Temples" und den "Temple of the Mormon" besuchen. Beide befinden sich an der Ostküste von O'ahu.
Viel zu kleine Buchstaben!
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