Nachdem ich das vom Hotel spendierte Frühstück zu mir genommen habe, falls dies überhaupt als Frühstück definiert werden kann, Instant Kaffee und geviertelte Muffins, packte ich meine Sachen, verliess das Hotel und fuhr in den Waschsalon, der genau gegenüber auf der anderen Strassenseite war. Heute hatte ich in dem Fall Waschtag, dachte ich mir und kaufte ein Päckchen Waschpulver für 75c und waschte meine Sachen. Ich zog sogar die Socken wieder aus, die ich gerade getragen hatte. Leider hatte ich im Pulli ein Papiertaschentuch vergessen und so sah dann entsprechend die Wäsche auch aus. Mehr braucht es dazu nicht zu sagen. Der Wäschetrockner tat den Rest. Nach gut einer Stunde Waschewasche bin ich dann auf dem Highway US-1 nordwärts gedüst.
Die Strecke an sich war eher langweilig, daher verstehe ich die Euphorie einiger Mitmenschen nicht, dass sie ein Leben lang nach dem US-1 trachten. Es könnte aber auch sein, dass ich aufgrund des trüben und bedeckten Wetters auch entsprechende Laune mitbrachte. Teil hingen die Wolken so tief, dass man durch sie hindurchsehen konnte, wie sie direkt vor dir vorbeischweben. Ulkig. Naja, wie denn auch sei. Zwischendurch hielt ich an einigen Orten direkt am Strand des Pazifiks und machte einige Fotos. Interessant wäre dann noch der Leuchturm auf Pigeon zu erwähnen. Ein alter, baufälliger Turm, der aber noch in Betrieb ist. Andere lieben Züge, ich mag Leuchttürme. Dieser ist aber nicht der schönste, den ich bisher gesehen habe. Die aufregendsten Exemplare fand ich bisher auf Island.
Der Highway US-1 führte nordwärts der Küste entlang direkt auf San Francisco zu und westlich durch die Stadt hindurch zur Golden Gate Bridge. Nordwärts ist sie mautfrei und fuhr auf der Golden Gate Bridge nordwärts und gleich anschliessend auf den Vista Point rechts weg. Es war sehr windig und daher beeilte ich mich, um einige Fotos der Brücke zu machen. Aber auch hier waren die Wolken allzeit präsent und man sah die Brück kaum. Schwer vorzustellen, wie einige Fotografen die Brücke bei schönstem Wetter ablichten können. Nach einigen Versuchen und einer Banane später fuhr ich weiter auf der US-1 durch Sausalito hindurch. Ein kleines Fischerdörfchen, dass sich durch Souvenirgeschäfte und duzende Restaurants an einer Flaniermeile voller Geschäfte einen Namen gemacht hat.
Ich brauche eigentlich nicht zu erwähnen, dass ich sämtliche auf der Strassenkarte befindlichen Campingplätze nicht gefunden habe. Inzwischen ist es schon nach 17 Uhr abends und ich wurde langsam sauer, da weit und breit weder Ortschaften, noch Häuser, noch überhaupt irgendwas war. Aber ich war auf der Strasse richtig. Der Weg stimmte also. Ein Campingplatz hatte ich zwar gefunden, aber der war aufgrund Budgetkürzungen geschlossen worden, so stand es zumindest auf der Tafel. Ein letzter Versuch. Im San Geronimo Valley war noch ein letztes rotes Dreieck, das Zeichen für Campingplatz, auf der Karte. Also suchte ich diesen letzten Platz und fuhr über windige Bergstrassen, durch tiefe Täler und Wälder hindurch und fand diesen Zeltplatz und suchte mir ein freies Feld aus.
Anschliessend fuhr ich wieder ab und suchte ein Supermarkt oder Food Mart oder was auch immer, wo ich ein Steak herbekommen könnte. Also fuhr ich. Und ich fuhr, und fuhr und wieder scheisse noch mal, da ist einfach nix. Da! Ein Food Mart. Brems, Blink, Halt, Handbremse. Rein, nix. Nur Bier und Fertigpizza. Das selbe ein Geschäft und zwei Meilen weiter. Dann ein Dorf und weitere 5 Meilen weiter, ein Deli Geschäft. Aber auch hier. Kein Steak, höchstens Frankfurter in der Jumbopackung. Auch ein weiteres Geschäft eine Ortschaft weiter brachte keinen Erfolg. Aber ich liess nicht locker. Eine Ortschaft und weitere 5 Meilen später ein Supermarkt. Riesenauswahl. Fast grösser, als unsere Migros in Romanshorn. Ich fand ein 20oz fettes Sirloin Steak für mal knapp $5. Einen Pastasalat und ein Brötchen gleich mit eingepackt und den ganzen Weg wieder zurück.
Nachdem ich den halben Wald nach Holz abgesucht, das Steak mit dem Rest Senf, was ich noch mit mir rumtrug und einen grossen Schluck Bier gewürzt hatte, schmiss ich es auf die roten Gluten des Grillfeuers.
Für ein letztes grosses Abenteuer. Hier im San Geronimo Valley, 30 Meilen nördlich von San Francisco.,
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