Die Fahrt von Vacaville nach Santa Cruz war eher langweilig. Alles nur Autobahn und sonst nichts weiter. Bei Oakland versuchte ich von der Autobahn abzukommen, um in Hafennähe etwas von der San Francisco Bay und deren namensgebenden Stadt zu sehen und eventuell zu fotografieren. Inzwischen hat es wieder auf rund 60°F heruntergekühlt. Somit hatte ich auch mein Verdeck wieder zugemacht. Es war mir einfach zu kalt. Allerdings war die ganze Bay mit tiefliegenden Wolken so dermassen verschleiert, dass man kaum etwas erkennen konnte und so liess ich es bleiben und fuhr wieder auf die Autobahn auf.
Obwohl ich mich am Vorabend noch gegen das Silicon Valley entschieden habe, überkam mich jetzt doch das Bedürfnis, da rumzukurven und die bereits im Vorfeld herausgesuchten Adressen ab- und anzufahren. Dies zeigte sich dann in der Praxis schwerer als vorgestellt. Das ganze Tal ist ein verschmolzener Kübel voller Ortschaften ohne entsprechenden Kennzeichnungen. Da bist Du in Cupertino und fährst ein bisschen und plötzlich wedeln Sunnyvale Flaggen an den Strassenlampen. Kehrtwende und schon bin ich in Palo Alto oder in Redwood. Naja, so klein wie es sich jetzt grad anhört, ist es auch wieder nicht, da verbrauchte ich schon mindestens einen Viertel Tank Treibstoff und rund 2 Stunden, bis ich alles gefunden habe. Ich wandte einen alten Pfadfindertrick an, um die Adressen schnellstmöglichst zu finden. Ich fuhr einen MacDonalds oder Starbucks an, parkierte kurz davor, connecte mein iPhone mit dem Wi-Fi und flups: Google Maps und Orte gefunden, jetzt nur noch anfahren, parkieren, aussteigen, Fotos machen und wieder eine freies Funknetzwerk suchen, um das selbe Spiel nochmals zu machen.
In Cupertino bei Apple Inc. machte ich einen längeren Stop, da diese noch den Company Store hatten und ich da etwas einkaufen musste. Nein, kein neues MacBook, ein Cover für mein iPhone und ein Mitbringsel für einen Freund. Mit selbigen ich auch kurz ein FaceTime Gespräch hatte und er meinen Aufenthalt im Apple Campus über alles neidisch war. Aber dank FaceTime und dem vorhandenen freien W-LAN konnte er auch ein bisschen davon abhaben. Die anderen Orte, wie Google (Mountain View) oder Facebook (Palo Alto) waren nicht weiter fotogen. Einzig der Geburtsort von Silicon Valley an der Adisson Ave Nummer 367 war spannend. Dort hatten 1938 die Herren William Hewlett und David Packard den Rat ihres Professors befolgt und entwickelten ein eigenes Gerät, anstelle bei einem der bestehenden Betriebe im Land anzuheuern. Ihr erstes eigenens Gerät war ein Audio Oscillator und wurde eben in dieser Garage erfunden. In selbiger Garage wurde auch durch einen Münzwurf den Namen der zukünftigen Firma entschieden. Hewlett Packard. Heute mehr als HP bekannt.
Wie bereits erwähnt, verliess ich die Region nach zwei Stunden wieder und fuhr südwärts aus dem Valley raus Richtung Santa Cruz. Dort wollte ich einen Zeltplatz aufsuchen, den ich mir vorher auf der Strassenkarte ausgesucht und markiert hatte. Nur leider habe ich diesen nach zig Minuten umherkurven nicht gefunden und wich auf den nächsten aus, den ich leider auch nicht gefunden habe. Somit fuhr ich wieder auf die Autobahn auf und fuhr rund 10 Meilen weiter, um den letzten in der Region befindlichen Zeltplatz aufzusuchen, welchen ich dann auch gefunden habe. Inzwischen ist die Sonne schon untergegangen, aber es war noch hell genug, um sich seiner Taten walten zu lassen und somit fuhr ich auf den unbewachten Campingplatz auf. Die Self Registration verlangte allerdings eine horrende Gebühr von $35 pro Nacht und Zelt, was mir dann die Laune noch vollends vermieste. Das Thermometer am Auto zeigte auch schon oder nur noch 58°F an, es nieselt leicht, die Sonne ist schon tschüssi und von der langen Irrfahrt in der Region der 1000 Stops, und in den Staaten musst Du stoppen, auf drei zählen und dann darfst Du wieder weiterfahren. Die Stopregelung ist übrigens der Hammer. Es hat der Reihe nach derjenige Vortritt, der zuerst an den Stopp angefahren ist. Also aufpassen, es kann auch der von Links zuerst Vortritt haben und der gegenüber, der Deinen Weg kreuzt und vor Dir abbiegt. Egal, First Comes – First Drives.
$35 Dollar für einen Zeltplatz, 58°F, Scheisswetter und Scheisslaune. Ich zisch ab. Fahre also wieder alles zurück, zurück auf die Autobahn, nordwärts bis Santa Cruz, wo die Autobahn sowieso zu Ende ist. Der legendäre Highway 1, welchen ich morgen noch ausführlicher befahren werde, ist meine erste Anlaufsstelle und nach dem ersten Hotel, welches ich aufgrund inakzeptabler Unfreundlichkeit des Portiers abgewiesen habe, habe ich jetzt ein kleines Schnuggeliges Hotel mit Minipool gefunden. Der Pool ist sooo mini, da habe genau mal ich und ich drin Platz. Egal, ich esse jetzt ein paar eisgekühlte Erdbeeren, Erdbeeren hatte ich heute früh gekauft und das Eis gibts in jedem Hotel beim Getränkeautomaten umsonst.
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