Sonntag, 11. September 2011

von Pinien und Bären

Die letzte Nacht verlief relativ ruhig. Es war windstill aber kalt. Kein Wunder, ich bin schliesslich auch auf fast 7000Ft über Meer. Da muss es ja kalt sein. Der Pass lag sogar auf über 9900Ft über Meer. Kurz nach Sieben Uhr stand ich auf und brach meine Zelte ab, denn ich wollte ja wieder zurück in Yosemite Nationalpark, den ich letzte Nacht verlassen musste, da jedwege Zeltplätze zum bersten voll belegt waren.

Um 9.30h fuhr ich auf den Visitor Parkplatz des Yosemite Valley und tauschte meine Nike gegen meine Wanderschuhe, packte noch eine Flasche Wasser in den Rucksack und machte mich auf, den etwa 3 Meilen entfernten Mirror Lake, zu bewandern. Ja, ich wandere. Also ich wanderte. Rund 1 1/2 Stunden hoch und das selbe nochmals runter. Runter gings zwar einfacher, aber ich lief langsamer als hoch. Der Pfad zum Mirror Lake führe durch einen Wald. An Felsbrocken und Felsformationen vorbei. Irgendwo in der Wildniss hämmerte Woodpecker einen Mozart ins Gehölz und es roch überall nach Pinienduft. Naja, auch kein Wunder, wenn man durch einen Pinienwald latscht. Es gibt ja sogar ein Waschmittel, das diesen Duft angeblich eingeheimst hatte und die Mutter im Werbespot ist sowas voll hellbegeistert. Naja. Was die Werbung nicht immer alles verspricht. Hier habe ich Pinienduft live. Und noch etwas anderes. Irgendwie roch es nach.. nach.. Bärenpisse. ?? Ich kann es nicht zuordnen, da ich Bärlis nur als Kaubonbon oder vom Zoo kenne. Naja, etwas mulmig lief ich alleine, auf dem ganzen Weg hoch war nicht ein anderer Wanderer unterwegs, durch den Wald und lugte hinter jede Ritze und jeden Stein und beobachtete alles ganz genau. Ausser ein paar Eichhörnchen habe ich nichts weiteres gesehen.

Nicht ganz. Da vorne. Jepp, da läuft was von rechts nach links. Was ist es? Ein Getier. Aber was für eins? Ich kenn das nicht. Sieht aus, wie eine Doppelgrosskatze. Also eine Katze, die doppelt so gross ist, wie eine Katze. Cool. Fotos. Fotos. Klick! Klick! Ich lief dem Flauschi noch hinterher, aber es machte sich aus dem Staub, so konnte ich die meisten Fotos nur von hinten machen. Einige Minuten später kam ich an einem Schild vorbei, das auf wilde Mountain Lions oder Cougars, wie sie auch genannt werden, warn und darauf hinweist, diesen aus dem Weg zu gehen, und wenn einer kommt, dann so gross wie möglich machen und einen auf husch husch, Kinder einsammeln und falls ein Berglöwe trotzdem angreift, ich zitiere: If attacked, fight back! Oha? Und ich wollte mit dem kuscheln.

Der Bergsee war im Vergleich zu anderen, mir bekannten Seen, eher langweilig. Da lob ich mir den Seealpsee oder die Fünfseentour am Pizol. Trotzdem machte ich ein paar Fotos, genoss die Natur und lief dann bald wieder einen anderen Weg gemütlich runter zum Auto, denn ich wollte ja noch weiterfahren.

Bodie ist auch eine Geisterstadt. Allerdings eine massiv grössere, als die beiden letzten gesehenen. Geschätzt würde ich sagen, stehen da noch etwa 40 Häuser rum mit Kirche, Schule, Hotel, Saloon und was halt alles so in eine Goldgräberstadt gehört. Einige alte Autos stehen auch noch rum und jede Menge Gerümpel aus vergangener Zeit. Alles in allem ist Bodie sehr hübsch und es muss sicher spannend gewesen sein, dort zu leben oder gelebt zu haben. Ja Ja, der Goldrausch. Wild Wild West!

Jetzt bin ich auf einem weiteren Zeltplatz am South Lake Tahoe und verbringe die Nacht hier bei 56°F. Also schön einkuscheln und bis morgen. Von Bären und anderem Getier.


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