Dienstag, 20. September 2011

Pearl Harbor

"Yesterday, December 7th 1941, a date which will live in infamy, the United States of America was suddenly and deliberately attacked by naval and air forces of the Empire of Japan." begann Präsident Franklin Delano Roosevelt am 8. Dezember 1941 seine Rede, als er im Kongress um Genehmigung der Kriegserklärung an Japan ersuchte. Der Ort des feigen Angriffs und ohne vorherige Kriegserklärung ist einen ruhigen und idyllen Ort auf einer kleinen paradiesischen Insel namens Oahu, Pearl Harbor.
 
Ich war heute da, wo vor über 70 Jahren das Unmögliche geschah. Die Tränen der Arizona zeugen noch immer von deren Bedeutung. Die Arizona liegt einige Meter unter der Meeresoberfläche auf Grund des Hafens, man sieht noch immer einige Dinge durchschimmern, der Kamin ragt heute noch aus dem Wasser und Öl gelangt heute noch immer an die Oberfläche, die Tränen der Arizona. Die USS Arizona ist heute noch für 1777 Seeleute ihre letzte Ruhestätte, deren Namen in der USS Arizona Memorial einzeln aufgelistet sind. Es ist sehr eindrücklich und es stimmt einen traurig, wenn man über dem Wrack steht und darauf hinunter sieht. Der Eintritt ist übrigens gratis und man wird auch mit einem Boot kostenlos zum Memorial herüber befördert. Das Ticket ist an eine Uhrzeit gebunden, und die rund 4500 Tickets pro Tag sind meist schon Mitte Vormittag vergriffen. Ich hatte Glück, da ich um 7.30h bereits an dem Schalter anstand und mein Ticket für 8.30h gültig war. Die Tickets gibt's im 15 Minuten Takt.

Nach rund 75 Minuten ist man zwangsläufig wieder zurück. Vor dem Betreten des Bootes schaut man in einem Kinosaal einen rund 30 minütigen Film über den Angriff auf die USS Arizona und fährt dann mit dem Boot rüber. Das selbe Boot nimmt dann die auf dem Memorial wartenenden Leute mit und so ist es dann nach rund 15 Minuten für uns die Zeit reif, mit dem nächsten Boot wieder abzutuckern. Nach der Rückkehr besuchte ich noch einige Ausstellungsräume und horchte dem Audioguide zu, den ich vorher noch gekauft hatte. Danach kaufte ich mir für $47 eine Rundumsorglospaket für den Rest, was es in Pearl Harbor noch zu sehen gab. Die USS Bowfin (U-Boot), USS Missouri (Schlachtschiff) und das Pacific Aviation Museum. Auf das U-Boot war zwar spannend und lehrreich, aber ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen.

Nachdem uns ein Shuttlebus auf die Fort Island gebracht hatte, besuchte ich zuerst die USS Missouri. Dieses Schlachtschiff ist deshalb so von Bedeutung, da hier die Kapitulation Japans am 2.9.1945 unterschrieben wurde. Dieses Schiff ist ein Glanzstück von einem Schlachtschiff. Zwei dreiläufige Kanonen vorn, zwei nochmals hinten, dann kleinere Kaliber auf der Seite und Tomahawk Raketenschächte, und und und. Das Ding hat soviele geile Sachen und jedes Mal, wenn Du denkst, es kommt nix geileres mehr, läufst Du um die Ecke und es wird noch geiler. Wenn man aber keine Ahnung hat, wie die Dinger und soo alles heissen, dann ist es sehr schwer zu beschreiben, was ich heute alles gesehen habe. Auf diesem Schiff wurde auch eine Episode von Hawaii 5-0 gedreht. Naja, weiter im Text.

Nach rund zwei Stunden auf dem Schiff bin ich dann wieder in den Shuttlebus gestiegen, der mich zum Pacific Aviation Museum brachte. Es ist in einem ehemaligen Hangar 37 des Fort Island Airfields beheimatet. Hier sind diverse Flugzeuge aus der Zeit des Angriffes und der danach folgenden Ereignisse ausgestellt. Eine japanische Zero, die diversen Flugzeuge der Amerikaner, sowie die B-25 Bomber des Doolittle Squads, welches ein halbes Jahr später die Industriestätte Tokyos bombadierte. Was im Kinofilm "Pearl Harbor" etwas fiktiver auch dargestellt wird. Im daneben stehenden Hangar 79 sind noch weitere Exponate an Flugzeugen und Helikopter ausgestellt, die aber in keinem Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg stehen. Der Hangar 79 ist soweit interessant, da er immer noch im Originalzustand heute noch dasteht, wie vor 70 Jahren, inklusive der vielen Einschusslöcher in den Wänden und Scheiben, die vom japanischen Angriff stammen. Auch der Tower steht noch, allerdings wird der gerade renoviert und ist deswegen von Abdeckungplanen eingehüllt.

Nach etwa einer Stunde hatte ich alles gesehen und fuhr wieder zurück zum Start. Natürlich noch über Los und die 4000 bekomme ich auch noch. Monopoly Rulez. Nach insgesamt 7 1/2 Stunden an diesem geschichtsträchtigen Ort verliess ich diesen und fuhr zuerst nord- dann westwärts nach Mahala, wo ich mein Hotel gestern Abend noch gebucht hatte. Bei der Ankunft erweiterte ich die Reservation gleich noch um 6 Nächte, somit bleibe ich in diesem Ort für die nächsten Tage, bis ich dann am 29.9.11 nach Waikiki wechsle und da die restlichen Urlaubstage noch ausklingen lasse. Ich habe mich zu diesem Schritt entschieden, da es auf Oahu so gut, wie keine Hotels gibt, ausser am Waikiki Strand. Aufgrund mangelnder Abklärung im Vorfeld, sowie Fehlvorstellungen meinerseits, fand ich diesen Schritt als vorteilhaft, wenn nicht schon notwendig. Einzig ganze Apartements könnte man im Norden oder Osten der Insel mieten. Nun bin ich im Westen von Oahu und gehe ab morgen auf Tagestouren mit meinem Mietauto, das übrigens das reinste Quatschmobil ist, fürchtelvoll, und entdecke so die Insel. Ist besser so. 

Es gibt auf Oahu zwei Orte: Honolulu und den Rest. Im Rest wohnen die Leute, die in Honolulu arbeiten, welche wiederum Touristen bedienen, die eigentlich dem Rummel entfliehen wollen. Ich bin jetzt im Rest und wünschte, ich wär in Honolulu.

Der Tower des Fort Island Airfields (in Renovation)


japanische Einschusslöcher vom 7.12.1941 am Hangar 79
USS Bowfin

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