Der Morgen nach diesem derben Rückschlag fing eher etwas später an. Sozusagen hatte ich nicht mal Lust aufzustehen, obwohl ich in diesem weichen Bett sehr gut geschlafen habe oder gerade deshalb. Als ich mich dann aufrafte, zusammenpackte und abfuhr, war es bereits nach 10 Uhr. Ich fuhr zuerst ins benachbarte Dorf, um mich in einem Supermarkt wieder mit Esswaren und Eis für die Kühlbox einzudecken. Nach einer erneuten kleinen Irrfahrt, die mich bloss rund eine Stunde gekostet hat, fuhr ich dann endlich aus diesem scheiss Kaff raus auf die Autobahn und den Highway nach Santa Barbara.
Im Reiseführer wird Santa Barbara als kleines, verschlafenes Örtchen mit spanischem Flair beschrieben. Ich hatte schon zuhause damit gerechnet, dahin zu fahren, liess den Gedanken zu Gunsten des Sixflags wieder fallen. Natürlich durch genannte Gründe bin ich jetzt doch nach Santa Barbara gefahren. Die Fahrt dauerte rund zwei Stunden für einen Weg und führte ein Stück sogar dem Pazifik entlang dem historischen Highway 1, der von San Francisco nach Los Angeles entlang dem Ozean führt. Santa Barbara hatte vier Ausfahrten und ich entschied mich für jene, die mit Main St angeschrieben war. Eine Hauptstrasse ist immer gut, dachte ich und fuhr ab. Die Entscheidung war auch richtig. Ich landete direkt im Kern und im Downtown Santa Barbaras. Allerdings von alten Häusern mit spanischem Flair, von kleinen Erkern mit roten Ziegeln, so wie es beschrieben wurde, sah ich nichts. Ich fuhr auf einen öffentlichen Parkplatz, direkt am Meer, schnappte meine Kamera und ging spazieren.
Rund einen Kilometer vom besagten Parkplatz war ein Pier mit diversen Lokalitäten drauf. Ein Lobsterrestaurant, ein kleiner Souvenirladen, eine Seafood Gaststätte und nochmal irgendso ein Restaurant. Auch waren viele Einheimische auf dem Pier, welche auf einem Stühlchen sassen und angelten. Angelsport ist in den Staaten sowieso was von angesagt. Wer nicht angelt, der ist nix. So gesehen, verstehe ich den Angelsport hier. So viele Menschen habe ich schon Angeln gesehen. Naja. Wem's gefällt? So spazierte ich vom Pier wieder zurück und zottelte dem Meer entlang in eine Richtung und selbige wieder zurück, ohne ersichtlichen Fotografieerfolg. Santa Barbara ist langweilig und kann ich definitiv nicht empfehlen. Also ging ich nach rund zwei Stunden zurück zum Auto, zückte meine Landkarte und definierte meine Route Richtung Death Valley.
Die Strecke führte mich auf der selbigen zurück, von der ich schon gekommen war. Ich fuhr auch wieder am Sixflags und an meinem Hotel von letzter Nacht vorbei, bog ab Richtung Los Angeles, bis dann die Abzweigung zum Freeway 14 kam, die mich wieder nach Norden zur Interstate 5 bringen sollte. Sollte. Naja, sie tat es dann auch, allerdings mit rund einer Stunde Verspätung, da es sich aufgrund eines Unfalls einen klometerlangen Stau auf allen vier Fahrspuren gebildet hat. Geduld ist eine Tugend und ich drehte das Radio auf und horchte dem einzigen Sender, der rauschfrei reinkam, guter alter Country Musik. Aber wie jeder Stau, überwand ich auch diesen und fuhr meine vorher geplante Strecke ab bis nach Barstow, wo ich schon in Santa Barbara als Endpunkt des heutigen Tages bestimmt habe. Barstow liegt rund 60 Meilen vor der Abzweigung ins Death Valley.
Und wie der Zufall es so will, fuhr ich direkt in eines der grössten Outlets der Welt. Das Tanger Outlet Center mit etwa 250 Factory Outlets. Ich habe aber nur ein bisschen gekauft. Nicht viel. Ne Ne. Wobei doch das Meiste doch um mindestens 50% gegenüber dem offiziellen Ladenpreis reduziert wurde. Aaaaaargh!
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